Mahnwache für Artenschutz gegen Windkraftanlagen in Ferdinandshof
14. Januar 2019
Mahnwache für Artenschutz gegen Windkraftanlagen in Ferdinandshof
Es sollten nicht mehr als 20 werden, es wurden über 60 Menschen aus allen Dörfern rund um Ferdinandshof, die zur Mahnwache für den durch Windkraftanlagen bedrohten Artenschutz in der Friedländer Großen Wiese und das integrierte Moldenhauer Bruch kommen wollten. Schon lange bei den Behörden angemeldet, fanden sich Bürger allen Alters, vieler Berufe und Stände, ob Rentner, ganze Familien, Studenten, Werktätige als buntes Völkchen an der 109 gegenüber der Tankstelle zusammen. „Windkraft Stop“ war gut vernehmlich in mehreren Chören zu hören, und diese Aufforderung bezog sich auf die erneuten Ausweisungen für Windparks auf der Friedländer Großen Wiese/Moldenhauer Bruch und weiteren Flächen wie auch auf den bereits gestellten Bauantrag zwischen Bahnschienen und 109 Richtung Anklam. Mit vielen phantasievollen Transparenten und Schildern wie „Vorpommern, wo der Seeadler auf Windkraft trifft“, „Urlaub in Lübs-man fühlt sich wie ge-rädert“, „Fried-Land – keine killing Fields“ und „Der Himmel gehört der Natur“ belebten die gelb bewesteten Naturfreunde und Betroffenen die triste samstägliche Wetterlage an der 109, passiert von zahlreichen PKWs, die mit zahlreichen „Daumen-hoch“ ihre Sympathie bekundeten. NDR und Radio MV waren gekommen, um die Menschen zu ihrem Engagement zu befragen. Die wohl durchdachten und durchaus überzeugenden Antworten auf die Frage, wo denn der Strom künftig herkommen solle, zeigten sich vielfältig wie überzeugend: Artenschutz darf nicht gegen Klimaschutz ausgespielt werden, der Artenschutz mit fast 30 gefährdeten Arten in der „Wiese“ gehe vor Gewinnerwartung der örtlichen Guss, die, wie erst kürzlich erfahren, als Nutzniesser der Anlagen profitieren. Man sei auf dem Land ohnehin geschlagen mit Gülle, Glyphosat, Biogasanlagen und weiterhin hohen und wieder erhöhten Stromkosten. Das zahlenmäßige Soll der geplanten Anlagen für das „Energieland“ M-V sei mit über 40 Prozent am Bruttostromverbrauch (lt. Landesverband) längst erfüllt, Windenergie ist nicht grundlastfähig, benötigt eine zweite Energie zur Gewinnung, viele Räder stehen oft still, ja, man muss sogar noch dafür bezahlen, dass der Strom z.B. von den Polen abgenommen wird. Es gibt vor allem keine Speicher. Die geplanten Groß-Anlagen bis 240 m Höhe, deren Betrieb für viele Menschen durch den vibrierenden Infraschall erhebliche Gesundheitsschäden nachweislich verursacht, wäre für viele ein Grund, wegzuziehen, mit erheblicher Wertminderung ihrer Grundstücke. Auch touristisch wird es – bereits angekündigt – Verluste geben. Ein solches nachhaltiges Zeichen, so einige der besorgten Bürger, dürfe die Politiker künftig nicht kalt lassen. Denn jeden Samstag von 10 bis 11 Uhr wird nun künftig die Mahnwache auf gleicher Welle und an gleicher Stelle stattfinden.
Fotos und Text: Angelika Janz